Goffmans Stigma-Identitätskonzept — neu gelesen

摘要: Erving Goffmans Arbeiten gehoren heute unbestritten zum soziologischen Kanon.1 Der 1963 veroffentlichte Essay Stigma. Notes on the management of spoiled identity2 ist mit Wir spielen alle Theater (1959/dt.1969) (1961/dt. 1972) auch zu seinen auserhalb der Soziologie einflussreichsten zahlen.3 Auch wenn Stigma vielleicht nicht bedeutendsten theoretischen Texten gehort, kommt ihm gleichwohl eine methodologische Schlusselstellung in seinem Forschungsprogramm zur Analyse Regelgeleitetheit Reproduktion mikrosozialer Ordnung face-to-face Interaktion zu: am Zusammentreffen zwischen „normalen“ und stigmatisierten Personen zeigt Goffman exemplarisch, welche individuellen gemeinsamen Anstrengungen Beteiligten unternehmen mussen, um trotz wahrgenommener Andersartigkeit, Abweichung oder Statutsdifferenz die (Fiktion der) verlasslichen Routinen mikrosozialen garantieren den Gefahrdungen Respektabilitat, existenziellen Sicherheit gemeinsam begegnen sowie riskanten Ubergange unterschiedlichen Rahmungen reflexiv aufeinander bezogenen Handlungslinien erfolgreich meistern Gelingen beizutragen.