Defekte Demokratie Konzept, Operationalisierung und Messung

作者: Aurel Croissant , Peter Thiery

DOI: 10.1007/978-3-322-89590-5_5

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摘要: Die vergleichende, um quantitativ wie qualitativ verlassliche Ergebnisse bemuhte Analyse von ‘defekten Demokratien’ steht im Schnittpunkt zweier jungerer Stromungen der Demokratieforschung, namlich Transformationsforschung und Demokratiemessung. (zum Uberblick vgl. Merkel 1999; Merkel/Puhle Moruno 1998) ist in den letzten Jahren zunehmend skeptischer geworden, da zahlreiche Demokratien sogenannten ‘dritten Welle Demokratisierung’ offensichtlich nicht nur mit Konsolidierungsproblemen zu kampfen haben, sondern Qualitatsdefiziten besonderer Natur belastet sind. So kann die betrachtliche Zunahme demokratischer Systeme Viertel dieses Jahrhunderts daruber hinwegtauschen, dass ‘dritte Welle’ weniger Triumphzug liberaler, rechtsstaatlich-konstitutioneller Demokratien, als vielmehr Erfolgsgeschichte einer eingeschrankten oder defekten Variante Demokratie (vgl. Zakaria 1997; Diamond Merkel/Croissant 2000) — ein Universum, das je nach Schatzung etwa 50 Lander umfasst2. Ungeachtet dieser empirischen Beobachtung fehlt bislang aber heuristisches Raster, es gleichermasen erlaubt, diese Regime konzeptionell ordnen, sie operational definieren hierdurch Regeln zur theoretischen Erklarung Ursachen ihres Entstehens, ihrer zentralen Merkmale spezifischen Entwicklungsdynamik anzugeben.