Personale Autonomie und biographische Identität

作者: Michael Quante

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摘要: Die Vorstellung, Personen sollten in ihrem Leben eine biographische Identität ausbilden, ist vor allem im Zuge der Diskussion um die Postmoderne-in die Kritik geraten. Das normative Ideal, sein Leben als eine Person zu führen und in seiner Biographie eine Persönlichkeit auszubilden, gilt manchem und mancher als unzulässiges Vorschreiben einer traditionalen und durch die gesellschaftlichen Entwicklungen mittlerweile überholten Lebensform. Im Zuge einer solchen Argumentation wird es dann als Zugewinn an individueller Autonomie betrachtet, wenn diese Vorstellung einer biographischen Identität, die im Leben einer Person im Normalfall in der Ausbildung einer Persönlichkeit resultiert, aufgegeben wird. Bei näherem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass auch dem Konzept der Autonomie ein impliziter Rekurs auf die biographische Identität der Person eingeschrieben ist: Ohne den Rückgriff auf diese Identität oder, wie ich im Folgenden gelegentlich auch sagen werde, ohne Rückgriff auf die Vorstellung einer Persönlichkeit lässt sich weder bestimmen, was unter der Autonomie einer Person überhaupt zu verstehen ist, noch angeben, ob einzelne Entscheidungen oder Handlungen von Personen als autonom einzuschätzen sind. Um diese These plausibel zu machen, werde ich im Folgenden im Anschluss an die Theorie von Harry G. Frankfurt versuchen zu zeigen, dass eine befriedigende Konzeption der Autonomie auf die Konzeption der Persönlichkeit bzw. biographischen Identität der Person angewiesen ist. Die Theorie Frankfurts eignet sich vor allem deshalb als Ausgangspunkt meiner Überlegungen, weil sie auf die psychischen …

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